Das Bild zeigt eine frische grüne Frühlingswiese im Allgäuer Voralpenland. Am rechten Bildrand steht ein Baum, der nur angeschnitten zu sehen ist. Durch die Wiese führt ein kleiner geschlängelter Feldweg vor dem ich stehe. Ich trage eine braune Stoffhose und einen passenden Blazer dazu. Ich bin stehe leicht nach links geneigt und schaue leicht lächelnd zum Betrachter. Zu meinem Aussehen: Ich bin im mittleren Alter und habe schulterlange gelockte leicht rötliche Haare. Im Vordergrund sind verschwommen gelbe Löwenzahn Blüten zu sehen und im Hintergrund verschwommen ein Wald, in den der Weg führt.

Wie ist es trotz der Krise möglich, würdig Abschied zu nehmen?

Es ist immer sehr schwer, sich von einem lieben Menschen verabschieden zu müssen. Doch in Zeiten wie diesen kommen noch viele weitere extreme Umstände dazu.

Vor allem in den Kliniken und Pflegeheimen gibt es sehr strenge Auflagen. Oft dürfen nicht alle Angehörigen dem Sterbendem zur Seite stehen und Abschied nehmen.

Das hat zur Folge, dass der Tod gar nicht wirklich begriffen werden kann. Verstärkt wird dies noch durch die Einschränkungen bei der Bestattung. In die Trauerhallen darf nur eine begrenzte Anzahl der Trauergäste. Zudem müssen alle ausreichendem Abstand voneinander halten und Masken tragen.

Auf trostspendende Umarmungen beim Kondolieren muss verzichtet werden. Ebenso meist auch auf christliche Rituale mit Weihwasser oder Erdwurf. (Wobei zum Sprengen des Weihwassers alternativ auch Tannenzweige verwendet werden können und jeder Trauergast einen frischen davon benutzt).

Was gibt es auch in diesen Zeiten für Möglichkeiten zum Abschiednehmen in Würde und wie kann den Hinterbliebenen beim Verarbeiten der Trauer geholfen werden?

Eine herkömmliche Trauerfeier kann auch ganz im Freien am Grab gehalten werden. Dabei ist die Gefahr einer Infektion auch geringer als in einer Trauerhalle.

Die Angehörigen erhalten die Rede von mir vor der Trauerfeier per Mail und haben damit die Möglichkeit, sie an diejenigen weiterzuleiten, die nicht persönlich teilnehmen können. So fühlen diese sich mit einbezogen. 

Zu Beginn der Trauerfeier weise ich gerne auch darauf hin, dass sie in Gedanken mit dabei sind.

Eine weitere Möglichkeit ist ein Video-Mitschnitt, der auch live übertragen werden kann.

Bei einer Erdbestattung muss der Verstorbenen innerhalb kurzer Zeit bestattet werden. Bei einer Einäscherung kann die Bestattung meist auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben werden.

Eine Möglichkeit ist es auch, die Bestattung zeitnah im ganz kleinen Kreis zu halten und die Trauerfeier zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen, wenn alle Verwandten und Freunde teilnehmen können. 

Was für die Angehörigen zur Trauerbewältigung auf jeden Fall sehr wichtig ist, ist das Gespräch, das wir schon zeitnah nach dem Todesfall führen. Falls ein persönliches Treffen auf Grund der derzeitigen Lage nicht möglich oder gewünscht ist, kann dieses auch per Telefon oder per Video-Liveübertragung stattfinden.

In jedem Fall können wir beim Gespräch in aller Ruhe einen Rückblick halten. Mit all den Erinnerungen an schöne oder auch schwere Zeiten und an das, was den oder die Verstorbene/n so besonders machte. Dabei haben Sie auch die Möglichkeit, über etwas zu sprechen, das Sie belastet.

Gerne stehe ich Ihnen mit meinem Rat zur Verfügung.

Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Kraft in dieser schweren Zeit.

 

 

 

 

 

 

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